Spanferkel grillen

by wbartl@proseco.at
Spanferkel am Grill

Bei besonderen Anlässen und größeren Gartenfesten gibt es ein absolutes Highlight: „Spanferkel grillen“ – Knuspriges, zartes und aromatisches Fleisch, das über dem offenen Feuer gegrillt wird, ist ein echtes Festessen. Für ein gutes Gelingen sind jedoch einige Aspekte sehr wichtig, wie zum Beispiel die richtige Marinade, der passende Grill und auch das korrekte Aufspießen des Spanferkels. Wer bisher nur Würstchen und Steaks im heimischen Garten gegrillt hat, tritt dem Garen eines Spanferkels oft mit Respekt gegenüber. Doch hier muss man sich keine Sorgen machen: Mit den richtigen Tipps gelingt auch ein ganzes Ferkel problemlos und wird zu einem wunderbaren Gaumenschmaus. Wir zeigen Ihnen, worauf es beim Grillen eines Spanferkels ankommt.

Welcher Grill ist der richtige?

Damit eine bestmögliche Hygiene gewährleistet ist, sollte der Grill möglichst vollständig aus Edelstahl gefertigt sein. Ideal sind Holzkohlegrills, aber auch das Garen über offenem Feuer ist möglich. Zunächst wird der Spanferkelgrill über dem Feuer befestigt. Er setzt sich aus zwei dreieckigen Gestellen zusammen, welche einander stabilisieren und den Spieß halten. Achten Sie darauf, dass sich zwischen dem Spieß und dem Feuer ein Abstand von 50 bis 80 cm befindet. Eine gute Wahl sind Spieße aus Rundstahl mit einer Dicke von mindestens 1,6 mm. Diese sollten möglichst auf der Seite der Kurbel eine Art Kralle besitzen, welche das Spanferkel fixiert. Diese Variante über dem offenen Feuer gilt als ursprünglichere und rustikalere Form der Zubereitung. Natürlich kann man sich auch für einen modernen elektrischen Grill mit automatischer Kurbel und zusätzlicher Grillschale entscheiden. Ein elektrischer Motor vereinfacht das Wenden des Spanferkels enorm, da dieses natürlich so nicht immer wieder von Hand gedreht werden muss. Tipp: Möchte man nur einmalig ein Spanferkel grillen, ist es oft gar nicht nötig, einen eigenen Grill zu kaufen, da dieser schnell 350 € und mehr kosten kann. Es gibt viele private Anbieter und Catering-Firmen, die Schweinegrills zu günstigen Preisen tage- oder stundenweise vermieten.

So wird der Grill richtig befeuert

Zum Grillen eines Spanferkels eignen sich sowohl normale Holzkohle als auch Grillbriketts optimal. Die Menge des Brennguts hängt von der Größe des Ferkels ab: Ein Tier mit einem Gewicht von 20 kg benötigt im Durchschnitt 20 bis 30 kg Kohle. Hierbei spielt auch die Außentemperatur eine nicht unwichtige Rolle. Das Brennmaterial sollte gleichmäßig auf dem Grillrost verteilt und anschließend an mehreren Punkten entzündet werden. Sobald es glüht, wird jeweils ein Beutel links und rechts in den Kohlebehälter gefüllt, jedoch nicht in der Mitte. Die Kohle befindet sich nun angehäuft nahe den Schultern und der Lenden des Spanferkels. Diese Aufteilung ist besonders sinnvoll, damit die Mitte zart bleibt und die Keulen ideal gegart werden. Der nächste Schritt ist das Aufspießen des Spanferkels. Führen Sie hierfür die Grillstange durch das Maul über die Flanken längs durch den Rücken. Tipp: Einfacher klappt das Fixieren, wenn Sie den Rücken des Ferkels von innen heraus mit Draht an der Grillstange befestigen. Zusätzlich wird eine kurze Metallstange durch den Kopf geschlagen und am Dreieck des Grills fixiert. Je eine Gewindestange wird danach rechts und links vom Spanferkel vorbeigeführt und entsprechend befestigt.

Für ein perfektes Aroma: Das richtige Rezept für die Marinade

Ein Spanferkel schmeckt nur dann richtig gut, wenn die Kruste knusprig und die Marinade würzig ist, daher müssen Sie das Spanferkel würzen. Bereiten Sie das Fleisch vor dem Grillen also entsprechend vor und würzen Sie das Spanferkel mit einer leckeren Marinade. Für eine aromatische Marinade schälen und würfeln Sie zunächst zwei bis drei Zwiebeln sowie vier Knoblauchzehen. Geben Sie den Saft einer Zitrone sowie eine Prise Salz hinzu und vermengen Sie alles zu einer Paste. Diese wird mit Gewürzen wie Thymian, Majoran und Petersilie abgeschmeckt. Zusätzlich verleihen etwas Sojasauce, Honig und Senf einen feinen Geschmack. Pfeffern Sie die Sauce abschließend und geben Sie noch einen Schuss Olivenöl hinzu. Mit einem Pinsel wird das Fleisch nun von allen Seiten gleichmäßig bestrichen. Wichtig: Verteilen Sie nicht gleich die gesamte Marinade auf dem Fleisch, sondern bestreichen Sie das Spanferkel halbstündlich damit. Die Füße und Ohren verbrennen schneller als andere Teile, weswegen diese am besten in Alufolie eingewickelt werden. Leckere Beilagen sind beispielsweise leichte Salate, frisches Bauernbrot, Nudel- oder Kartoffelsalat oder auch Salzkartoffeln.

Wie erkennt man den richtigen Garpunkt beim Spanferkel?

Der optimale Garpunkt eines Spanferkels lässt sich für Laien gar nicht so einfach bestimmen, allerdings kann man sich durchaus an einigen Faustregeln orientieren. Ein Schwein, das zwischen 30 und 50 kg wiegt, braucht etwa fünf bis acht Stunden, bis es komplett durchgegart ist. Kleinere Ferkel mit einem Gewicht von bis zu 20 kg sind oft schon nach vier bis fünf Stunden gar. Es ist zu empfehlen, die Temperatur beim Grillen mit einem Thermometer zu kontrollieren. Sobald Schulter und Nacken 80° C erreicht haben, ist das Fleisch meist an allen Stellen durchgegart. Beim Einstechen sollte aus dem Fleisch kein roter Saft mehr austreten. Grundsätzlich gibt es jedoch für den richtigen Garpunkt keine Regel: Im Zweifelsfall sollte man einfach ein Stück abschneiden und probieren.

Ein Spanferkelgrill kann gemietet, erworben oder selbst gebaut werden. Für Personen, die häufig und gerne grillen, würde sich eine Anschaffung ohne Frage lohnen. Es gibt verschiedene Modelle in unterschiedlichen Preisklassen. Die Zubereitung sollte sorgfältig geplant werden. Besonders wichtig ist, dass auf die Zeiteinteilung geachtet wird.

Wie bereite ich ein Spanferkel am besten vor?

Am Vortag sollte das Spanferkel bereits gut gesalzen werden, damit dieses ausreichend einziehen kann. Alternativ kann man dies auch von der Metzgerei verlangen, was auch den Vorteil hätte, dass das Fleisch noch bis kurz vor dem Grillen optimal gelagert wäre. Weiterhin sollten die Rippen des Ferkels von Innen mit Knoblauch, Pfeffer, Paprika und Öl eingerieben werden. Auch Kümmel kann angewandt werden wenn gewünscht. Paprika, Pfeffer und Öl sollten gut vermischt werden, sodass das Spanferkel auch von Außen gut eingerieben werden kann. Die Haut könnte mit einem Messer in Karos eingeritzt werden. Danach wird das Ferkel auf dem Spieß befestigt. Die vorderen Pfoten sollten eng an die Backen gebunden werden. Bestenfalls nimmt man hierzu einen dicken Draht. Die hinteren Beine sollten nach hinten gespannt und der Bauch mit Draht zugenäht werden. Das Ferkel wird dann in einem Tuch eingewickelt und kühl gelagert.

Der Tag des Verzehrs

Am Tag des Verzehrs muss dann die Kohle angezündet werden, bis sich eine schöne Glut entwickelt hat. Daraufhin kann der Spieß auf die Böcke montiert werden, jedoch mit einem guten Abstand zur Glut. Der Grillvorgang kann langsam aber sicher beginnen. Die Haut sollte währenddessen gleichmäßig mit Öl bepinselt werden. Die Kohle sollte bestenfalls in der Form eines Hundeknochens verteilt werden. In der ersten Stunde des Grillvorgangs sollte also ein ganz dünner Streifen Kohle in der Mitte zu sehen sein. Später nur noch zwei größere Haufen vorne und hinten. Die Wärme wird dann von ganz alleine in die Mitte ziehen. Ab und zu sollte am Rand etwas neue Kohle hinzu gegeben werden. Das Ferkel wird während des Grillvorgangs anfangen zu schwitzen. Die Haut sollte alle 30 Minuten mit Öl eingerieben werden. Nach der ersten Stunde kann die Glut näher an das Spanferkel geschoben werden. Nach und nach muss angepasst werden, sodass eine höhere Effektivität der Kohle erreicht wird. Je größer das Ferkel, umso länger dauert der Grillvorgang. Die Temperatur sollte regelmäßig mit einem Fleischthermometer gemessen werden. Ein fertiges Spanferkel sollte eine Temperatur von mindestens 70 ° C vorweisen. Am besten ist jedoch eine Temperatur, die zwischen 70° und 80° C liegt.

Grill-Modelle für Spanferkel

Es gibt sowohl Doppelgrillanlagen als auch einfache. Die günstigsten Varianten wird man wohl erhalten, wenn man selbst einen Grill baut oder aber einen Grill mietet. Thüros bietet jedoch einen besonders guten Spanferkelgrill an, der viele Vorteile bietet. Hiermit wird das Spanferkel ohne Frage eine goldene Kruste erhalten und das ohne großen Aufwand. Das Ferkel wird die ganze Zeit automatisch gedreht, da sich ein Motor im Grill befindet. Somit kann ein perfektes Ergebnis erzielt werden. Diesen Grill gibt es in zwei Ausführungen. Einerseits könnte der Edelstahl Spanferkelgrill mit Seitenhitze und andererseits mit Unterhitze betrieben werden. Die Seitenhitze wird für ein indirektes Grillen sorgen und unterbindet Fettbrand, sodass gesünder gegrillt werden kann.

Wer seinen Spanferkel-Grill selbst bauen möchte, findet im Internet viele Anleitungen hierfür. Mit ein wenig Geschick, einem Helfer und etwas Ausdauer wird sich so ein Grill einfach bauen lassen. Somit kann viel Geld eingespart werden, da solch ein fertiger Grill schon sehr teuer sein kann.

Foto: nevenm – Fotolia.com

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