Indoor Grillen im Winter

by wbartl@proseco.at
Fleisch am Plattengrill

Auch wenn das Grillen im Winter immer beliebter wird, brauchen Sie schon die geeignete Ausrüstung und auch einige Selbstüberwindung, um sich bei naßkaltem Wetter ins Freie zu stellen. Selbst wenn Sie diese Hürde erfolgreich genommen haben, bleibt die Frage, ob sich Ihre Freunde und/oder Ihre Familie zu Ihnen gesellen.

Da ist es doch viel bequemer, es sich in der warmen Stube gemütlich zu machen und am Esstisch gemeinsam mit den Gästen rund um das Grillgerät zu sitzen und zuzusehen, wie das Fleisch brutzelt. Bei einem leckeren Getränk und einer angeregten Diskussion vergeht hier die Zeit leider viel zu schnell. Aber nicht nur Raclette oder Fondue können in der Wohnung gemacht werden, mit dem geeigneten Grill könne auch andere leckere Speisen indoor gegrillt werden.

Indoor Grillen ist keine neue Erfindung aber nach wie vor ausgesprochen beliebt. Daher finden sich mittlerweile auch zahlreiche verschiedene Modelle, die Geschmack und Grillgefühl mit Sicherheit verbinden können.

Was versteht man unter „Indoor Grillen“

Wer gerne und oft grillt, kennt das Gefühl nur allzu gut: Die Steaks marinieren, die Bratwürste liegen bereit, das Grillgemüse ist gewürzt – und natürlich beginnt es just kurz vor dem Eintreffen der Gäste zu regnen. Das Indoor Grillen schafft hierzu eine entsprechende Alternative, denn mit einem entsprechenden Gerät kann problemlos auch in Haus oder Wohnung gegrillt werden.

Dadurch muss der Grillabend nicht abgesagt werden, wenn das Wetter spontan nicht mehr mitspielt. Im Gegensatz zu einem Outdoor-Grill sind die Modelle für den Einsatz drinnen deutlich kompakter und werden daher oftmals auch als Tischgrill bezeichnet.

Welche Arten von Grill werden indoor bevorzugt?

Elektronische Grills und gasbetriebene Modelle sind die bevorzugte Wahl. Zwar finden sich auch Indoor Holzkohle-Grills, die rauchfrei beziehungsweise raucharm sind. Bei diesen besteht jedoch die Gefahr der Kohlenmonoxidentwicklung. Selbst dann, wenn ein solcher Grill in einem gut gelüfteten Raum verwendet wird.

Was kann ich alles indoor grillen?

Alles, was schmeckt. Fleisch in Form von Steaks, Würstchen oder Spießen. Fisch, Gemüse, Käse und Obst. Auch Baguettes und vegetarischer oder veganer Fleischersatz, Pilze und Mischungen aus verschiedenen Lebensmitteln lassen sich auf dem Indoor Grill zubereiten.

Insofern unterscheiden sich die Modelle nicht von Grills für den Außenbereich. Neben der Größe sind weitere Unterschiede die Art des Betriebs und die Rauchentwicklung. Allerdings kommt es hierdurch auch zu einem geringeren Grill-Aroma.

Gibt es einen „Indoor Grill“ speziell für Steaks?

Speziell und alleinig auf Steaks ausgelegt ist kein Indoor Grill. Es gibt jedoch durchaus Modelle, die sich dafür besser eignen als andere. Wie beispielsweise der sogenannte „Beefer“. Er kann enorm hohe Temperaturen entwickeln, sodass er ideal für das scharfe Anbraten von Fleisch ausgelegt ist.

Im Prinzip kann jedoch jeder Indoor Grill zum Garen von Steaks verwendet werden. Eine spezielle Variante ist dafür nicht zwingend erforderlich.

Warum kann ich nicht mit einem Holzkohlegrill indoor grillen?

Ein für den Außenbereich bestimmter Holzkohlegrill bringt in Haus oder Wohnung gleich mehrere Nachteile mit sich:

  • Rauchentwicklung
  • Kohlenstoffmonoxidbildung
  • Geruch
  • Schmutz durch Kohle und Asche
  • Brandgefahr durch Feuer und Glut

Allerdings finden sich im Handel auch Indoor Holzkohlegrills. Diese sind deutlich sicherer und bilden signifikant weniger Rauch. Dennoch bleibt die Gefahr bestehen, dass selbst in einem gut gelüfteten Raum zu viel Kohlenstoffmonoxid entsteht. Das farb- und geruchlose Gas kann Menschen und Tiere nahezu unbemerkt vergiften. Daher sollten lieber andere Varianten verwendet werden.

Welche Antriebsarten gibt es beim Indoor Grill?

Elektrischer Strom und Gas sind ausgesprochen beliebt. Wobei Gas-Grills in der Regel eher auf einem Balkon zum Einsatz kommen. Ebenso sind mittlerweile Inrarot-Varianten erhältlich.

Gibt es Alternativen zum Indoor Grill?

Ja. Sowohl ein Kontaktgrill als auch eine Grillpfanne stellen praktische und preisgünstige Alternativen zum Indoor Grill dar. Der Vorteil an den Indoor Grills gegenüber Grillpfannen ist jedoch, dass sie sich sehr mobil, einfach und vielseitig einsetzen lassen. Bei den mit Gas betriebenen Modellen ist nicht einmal die Nähe zu einer Steckdose erforderlich.

Bei einem Kontaktgrill ist der Vorteil, dass zum einen das Grillgut gleichzeitig von beiden Seiten gegart werden kann. Zum anderen kann der Grill jedoch auch aufgeklappt werden und bietet so eine größere Grillfläche. Die Reinigung gestaltet sich jedoch oftmals schwieriger.

Wie funktioniert der offene Indoor Grill in Grillrestaurants?

Das kommt ganz darauf an, um welche Art von Grill es sich handelt. Bei einem Kohlegrill ist es dringend erforderlich, dass eine leistungsstarke Dunstabzugshaube vorhanden ist. Anderenfalls würden Rauch und Gas sich im Restaurant ausbreiten. Darüber hinaus muss ein raucharmer Holzkohlegrill für die Indoor Anwendung genutzt werden.

Alternativ kann auch ein elektrischer Grill zum Einsatz kommen. Da bei diesem keine Rauchentwicklung oder die Bildung toxischer Gase auftritt.

Rezepte für das Indoor Grillen

Wer den eigenen Gaumen verwöhnen möchte oder Gäste beim Indoor Grillen beeindrucken will, kann sich an einfache aber doch eher ausgefallene Rezepte halten. Für sie sind jeweils nur wenige Zutaten erforderlich. Dennoch sind sie kulinarische Highlights und bieten für jeden Geschmack etwas.

Rezept-Tipp 1: Cremig gefüllte Riesenchampignons

Gefüllte Pilze finden sich in der Antipasti-Abteilung häufiger, vom Grill kommen sie hingegen selten. Dabei sind sie gerade als gegrillte Variante eine leichte und doch sättigende Leckerei oder eine ideale Vorspeise.

Zutaten für vier Riesenchampignons:

  • 150 g Frischkäse
  • Kräuter nach Belieben, beispielsweise Petersilie, Schnittlauch, Dill
  • Zwiebel
  • Knoblauch
  • Salz und Pfeffer
  • nach Belieben Gemüse, wie Radieschen, Paprika, getrocknete Tomaten

Zubereitung:

  1. Die Stiele der Pilze werden herausgelöst, die Pilze gewaschen und trocken getupft.
  2. Die gewählten Zutaten, wie beispielsweise Radieschen und Lauchzwiebel werden so fein wie möglich zerkleinert und zusammen mit Salz und Pfeffer in den Frischkäse eingerührt, bis alles gleichmäßig verteilt ist.
  3. Der Frischkäse wird mit Löffeln in die Pilze gefüllt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass keine Hohlräume beziehungsweise Luftblasen entstehen aber ein kleines Häubchen gebildet wird.
  4. Die Pilze werden auf dem Grill gegart, bis die Frischkäse-Füllung leicht geschmolzen ist und der Pilz gut durchgebraten ist.

Tipp: Die Pilze können vor dem Füllen und Grillen auch einige Stunden oder über Nacht in Kräuteröl eingelegt werden, um einen würzigeren Geschmack zu erhalten.

Rezept-Tipp 2: Hähnchen-Gemüse-Spieße

Spieße sind schnell gemacht, bringen jedoch Farbe und Abwechslung auf den Grill. Zudem können sie durch kleine Änderungen auch wunderbar auf Vegetarier und Veganer abgestimmt werden. Dazu muss das Hähnchen lediglich gegen Grillkäse, Tofu, Falafel oder anderes Gemüse ausgetauscht werden.

Zutaten für etwa acht Spieße:

  • 400 g Hähnchengschnetzeltes
  • Gemüse nach Belieben, wie Paprika, Tomaten, Zwiebel, Pilze, Zucchini und Aubergine
  • 1 l Buttermilch
  • Salz und Pfeffer
  • Kräuter und Gewürze nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Das Fleisch wird über Nacht in der Buttermilch eingelegt. Hierdurch wird es besonders zart und saftig.
  2. Das Gemüse wird in bissgroße Stücke geschnitten und beispielsweise in Knoblauch-Kräuter-Öl eingelegt. Durch die Marinade wird es aromatischer und das Öl bringt nicht nur den Geschmack besser zur Geltung, sondern macht auch fettlösliche Vitamine aus dem Gemüse besser verfügbar.

Rezept-Tipp 3: Lachs in Honig-Senf-Dill-Sauce

Einfach, schnell und ideal für jede Jahreszeit ist Lachsfilet in einer leicht süß-scharfen Sauce.

Zutaten für zwei Personen:

  • zwei Lachsfilets
  • 2 bis 4 EL Dijonsenf
  • 2 bis 4 EL süßer Senf
  • Pfeffer
  • eine Zitrone
  • Alufolie

Zubereitung:

  1. Der Dijonsenf und der süße Senf werden jeweils zu gleichen Teilen miteinander vermischt und mit Pfeffer gewürzt. Bei Belieben kann zusätzlich Dill zugegeben werden.
  2. Die Mischung wird möglichst gleichmäßig auf den Lachsfilets verteilt.
  3. Die Zitrone wird gewaschen und in Scheiben geschnitten. Die Scheiben werden auf die Oberseite der Filets gelegt.
  4. Der Lachs wird in Alufolie gewickelt und gegrillt oder auf einer Aluschale auf den Grill gelegt. Ein einmaliges Wenden und wenige Minuten auf dem Indoor Grill reichen aus.

Tipp: Zu dem Fisch passt in dünne Scheiben geschnittenes Baguette, das beidseitig mit Kräuterbutter bestrichen und leicht von beiden Seiten gegrillt wurde. Dazu kann Salat gereicht werden.

Foto: Depositphotos.com – Goodcat88

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