Nichts lässt den frisch gefangenen Fisch schneller zur Delikatesse werden
Der eigene Garten, die Terrasse oder der Balkon sind die wohl beliebtesten Locations zum Grillen. Es gibt jedoch auch ausgefallene Orte, die für ein Grillvergnügen geeignet sind. Dazu zählt auf jeden Fall das Grillboot.
Anders als beispielsweise in den USA, sind Grillboote in Deutschland nicht so weit verbreitet. Dabei gibt es für Angler wohl keine Möglichkeit, ihren Fisch frischer auf den Grill zu bekommen. Auch Würstchen, Steaks und Co. können natürlich hervorragend auf einem Bootsgrill gegart werden. Über das Wasser schippern, ein kühles Bier trinken und dabei das Grillen genießen – Das macht einen Sommertag zu einem echten Highlight.
Auf Hochseeyachten lassen sich ganze Grillstationen einbauen, bei denen keine Wünsche offen bleiben. Doch auch auf kleineren Booten lassen sich Grills anbringen, allerdings ist nicht jeder Grill dafür geeignet.
Das Problem beim Grillen auf dem Boot
Grillen bedeutet in der Regel Feuer und Rauch. Womit wir bereits beim größten Problem sind. Denn die größte Gefahr auf einem Boot oder einer Yacht ist Feuer. Wer meint, ein Wassereinbruch sei gefährlich, sollte bedenken, dass in so einem Fall noch viel Zeit bleibt, das Leck zu verschließen oder das Wasser abzupumpen.
Feuer und Rauch jedoch breiten sich blitzschnell aus und bilden eine große Gefahr für Mannschaft und Passagiere.
Der beim Grillen entstehende Rauch ist ein eher lästiges Übel, weil man im Hafen andere Boote damit stören könnte.
Es muss daher ein bordtauglicher Grill verwendet werden, der außen nicht heiß wird. Es muss auch sichergestellt sein, dass beim Schaukeln des Bootes in den Wellen keine Glut auf Deck gelangt. Dazu muss der Grill kippsicher und rutschfest stehen und auch der Grillrost sollte am Grill sicher verankert sein.
Der Cobb-Grill
Für seine Bordtauglichkeit bekannt ist vor allem der aus Südafrika stammende Cobb-Grill. Er wird nicht umsonst als „kleinster, schnellster und sicherster Grill der Welt“ beworben. Im Inneren ist eine Temperatur bis zu 300 Grad Celsius möglich, außen bleibt er jedoch kühl. Dadurch werden weder Holz noch glasfaserverstärkter Kunststoff beschädigt, welche zu den am häufigsten genutzten Materialien im modernen Bootsbau gehören.
Ermöglicht wird der große Temperaturunterschied durch ein doppelwandiges System. Die Grillbriketts liegen in einer Brennkammer auf einem Podest. Die Brennkammer wird durch ein reflektierendes Abtropfbecken, eine Luftschicht und eine Außenhülle aus Edelstahl isoliert. Das Prinzip ist ähnlich wie bei einer Thermoskanne. Durch dieses System wird der Cobb außen nur handwarm. Man kann ihn bedenkenlos angreifen und bei Bedarf umstellen.
Eine optionale Grillplatte mit Abtropfrinne verhindert, dass Fett in die Glut tropft und Rauch bzw. Giftige PAK erzeugt. Um den Geschmack des Grillguts zusätzlich zu verbessern, können Bier, Wein oder Wasser in die Abtropfrinne gegeben werden. Das Fleisch nimmt das Aroma an und wird noch zarter. Alternativ können in der Rinne aber auch Beilagen wie Kartoffeln und Soße zubereitet werden. Bei der Nutzung eines Cobb-Grills kommt es außerdem weder zu einer Rauchentwicklung noch zu Stichflammen.
Der Lotus-Grill
Neben dem Cobb-Grill wird oftmals der Lotus-Grill für den Einsatz auf dem Boot empfohlen. Er beinhaltet einen von vier Batterien betriebenen Lüfter und erzeugt bloß wenig Rauch. Durch die Lüfter wird Luft von außen angesaugt und landet im Korb des Grills. Der dadurch entstehende Luftzug lässt sogar Neulinge in kürzester Zeit eine schöne Glut entfachen. Die Stärke des Lüfters kann eingestellt werden. So lässt sich die Hitze auf das gewünschte Maß regulieren.
Der Grillrost lässt sich verriegeln, sodass die Kohlen nicht herausfallen können, selbst wenn der Grill umkippen sollte. Um Fettspritzer zu vermeiden, ist das Grillen mit Deckel zu empfehlen. Ein weiterer Grund dafür ist, dass Wind die Hitze schnell „wegwehen“ kann. Deswegen sollte man unbedingt in Zubehör investieren und eine Haube für den Grill anschaffen.
Achtung: Die Grills haben unter Deck nichts verloren. Es besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung!
Ein Grillboot mieten
Wer selber kein Boot hat, kann an einigen Orten in Deutschland ein Grillboot mieten, um zum Beispiel ein paar Stunden auf dem Main, Rhein oder der Spree zu verbringen. Die meisten Grillboote sind rund, sodass alle Mitfahrer direkt um den Grill sitzen. Das regt die Unterhaltung an und erleichtert das Grillen. Diese Boote werden auf Grund ihrer Form oftmals auch als BBQ Donut bezeichnet. Einen Bootsführerschein braucht man in der Regel nicht, um ein Grillboot steuern zu dürfen. Lediglich auf die Promillegrenze muss geachtet werden. Die Fahrt mit einem Grillboot eignet sich für viele Anlässe, egal ob als Wochenendausflug oder Junggesellenabschied. Wer allerdings weniger Wert auf die Erfahrung legt, sondern vor allem auf den kulinarischen Genuss, der sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Möglichkeiten auf einem typischen Grillboot begrenzt sind. In diesem Fall ist es möglicherweise die bessere Wahl, eine Bootstour mit einem Besuch in einem Beach Club zu verbinden, wo es ein ordentliches Grillbuffet gibt. Unter den Schlagworten Grillboot Frankfurt findet man beispielsweise Captain Franky, der eine Bootstour auf dem Main anbietet, welche mit einem Grill-Event endet, bei dem echte Leckereien wie Garnelenspieße und Spare Ribs angeboten werden.
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