So meistern Sie das Rückwärts grillen: Eine Anleitung

by wbartl@proseco.at
T-Bone Steak rückwärts gegrillt

Sie lieben saftige Steaks mit perfekter Kruste? Dann entdecken Sie die Rückwärts Grillen Methode – eine Technik, die Profis weltweit nutzen. Anders als beim klassischen Grillen wird das Fleisch hier zunächst schonend bei niedriger Temperatur gegart. Erst zum Schluss kommt es kurz auf hohe Hitze. So bleibt das Innere zart, während die Oberfläche knusprig wird.

Besonders bei dicken Fleischstücken ab 3 cm zeigt diese Garmethode ihre Stärken. Ein roher Kern gehört der Vergangenheit an. Gleichzeitig vermeiden Sie ungleichmäßige Garzonen, die bei direkter Hitze entstehen. Ideal für Dry-Age-Cuts oder hochwertige Rib-Eye-Steaks!

Alles, was Sie brauchen, ist ein Grill mit Deckel und ein gutes Fleischthermometer. Die Zubereitung erfordert zwar etwas Geduld, belohnt Sie aber mit konsistenten Ergebnissen. Ob Gas-, Holzkohlegrill oder Smoker – die Technik funktioniert universell.

Der Clou: Selbst Einsteiger erzielen mit diesem Verfahren restaurantreife Qualität. Grillkurse setzen längst auf diesen Ansatz, weil er Fehlern vorbeugt. Lernen Sie heute, wie Sie durch präzise Temperaturkontrolle jedes Mal ein Meisterwerk kreieren.

Das Wichtigste im Überblick

  • Reverse Sear garantiert gleichmäßige Garung ohne rohen Kern
  • Optimale Methode für Steaks ab 3 cm Dicke
  • Benötigt indirekte Hitze und präzise Temperaturmessung
  • Vermeidet Verbrennen bei langen Garzeiten
  • Funktioniert mit allen Grilltypen und Fleischsorten
  • Einfacher Einstieg für Grill-Neulinge

Einführung in die Reverse Sear Methode

Entdecken Sie eine Technik, die Premium-Fleischstücke in Gourmet-Kreationen verwandelt. Beim Rückwärtsgaren steuern Sie präzise jede Phase des Garprozesses. Zuerst gart das Fleisch schonend im indirekten Bereich bei 90-130°C – ideal für gleichmäßige Wärmeverteilung.

Erst wenn die Kerntemperatur 50°C erreicht, kommt der entscheidende Schritt: Ein 90-120 Sekunden loses Anbraten bei über 250°C. Diese zweistufige Methode verhindert, dass sich im Fleisch unerwünschte graue Zonen bilden. Studien zeigen, dass traditionelle Methoden bis zu 50% des Steaks durch Nachgaren überhitzen können.

Der Schlüssel liegt in der Temperatur-Kontrolle. Niedrige Hitze im ersten Schritt lässt Kollagen schonend zerfallen, ohne Saftigkeit zu verlieren. Die finale Hitzewelle entwickelt dann eine aromatische Kruste, während das Innere perfekt medium bleibt.

Methode Temp-Schritte Graue Zone Nachgaren Eignung
Reverse Sear Niedrig → Hoch ≤10% Keines Dry-Age, Dicke Cuts
Klassisch Hoch → Niedrig Bis 50% Häufig Dünne Scheiben

Die Vorteile sprechen für sich: Gleichmäßige Rosafärbung ohne Blutrückstände, maximale Saftigkeit und kontrollierbare Garstufen. Profiköche nutzen diesen Ansatz besonders für teure Cuts, wo jeder Fehler ins Geld geht. Ein Vergleich der Methoden zeigt: Nur Rückwärtsgaren kombiniert Wissenschaft und Präzision perfekt.

Was ist Rückwärts grillen?

Beim Rückwärtsgrillen handelt es sich um eine innovative Grilltechnik, die den klassischen Grillprozess auf den Kopf stellt. Anstatt das Fleisch zunächst bei hoher Hitze anzugrillen, beginnen Sie mit einer niedrigen Temperatur und erhöhen diese erst zum Schluss.

Der Hauptvorteil dieser Methode liegt in der gleichmäßigen Garung des Fleisches. Durch das langsame Erhitzen wird die Feuchtigkeit im Inneren besser bewahrt, was zu einem zarteren und saftigeren Ergebnis führt. Besonders bei größeren Fleischstücken wie Steaks oder Roastbeef macht sich dieser Unterschied deutlich bemerkbar.

Der Prozess beginnt mit einer indirekten, niedrigen Hitze von etwa 110-130°C. In dieser Phase gart das Fleisch langsam und gleichmäßig. Erst wenn die gewünschte Kerntemperatur fast erreicht ist, wird das Grillgut kurz bei hoher Hitze scharf angebraten. Dadurch entsteht die beliebte knusprige Kruste, während das Innere perfekt gegart bleibt.

Diese Methode erlaubt es Ihnen zudem, die Garzeit besser zu kontrollieren und das Risiko von übergartem oder ausgetrocknetem Fleisch zu minimieren. Mit etwas Übung können Sie so selbst anspruchsvolle Cuts wie Tomahawk-Steaks oder Rippchen zu einem kulinarischen Hochgenuss verwandeln.

Vorbereitung des Steaks: Auswahl und Gewürze

Ein perfektes Ergebnis beginnt mit der optimalen Fleischauswahl. Für das Rückwärts Grillem benötigen Sie dicke Steaks von 4-5 cm – ideal sind Ribeye oder T-Bone. Diese Stärke ermöglicht gleichmäßiges Garen im Kern, während die Oberfläche später perfekt bräunt.

Nehmen Sie das Fleisch 30 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank. Raumtemperatur verhindert, dass das Steak beim Garen zu schnell austrocknet. So erreichen Sie leichter die gewünschte Kerntemperatur.

Bei der Würzung setzen Profis auf Einfachheit: Grobes Salz und frisch gemahlener Pfeffer genügen. Für aromatische Akzente geben Sie Rosmarin oder Thymian hinzu. Dry-Age-Steaks entfalten ihren vollen Geschmack sogar ganz ohne Gewürze.

Entscheidend ist die präzise Kontrolle während des Garprozesses. Mit einem digitalen Thermometer überwachen Sie das Fleisch bis zur perfekten Saftigkeit. So meistern Sie jedes Steak – ob für Gäste oder den eigenen Genuss.

Niedrigtemperatur- und indirektes Grillen

Das Rückwärts grillen basiert auf zwei zentralen Techniken: dem Niedrigtemperaturgaren und dem indirekten Grillen. Diese Methoden ermöglichen es, das Fleisch schonend und gleichmäßig zu garen, ohne es auszutrocknen.

Beim indirekten Grillen wird die Hitzequelle nicht direkt unter dem Grillgut platziert. Stattdessen schaffen Sie eine Zone mit indirekter Hitze, indem Sie bei Gasgrills nur die äußeren Brenner nutzen oder bei Kohlegrills die glühenden Kohlen an den Rand schieben. In dieser indirekten Zone platzieren Sie das Fleisch für den ersten, längeren Garschritt.

Die Temperatur im Grill sollte dabei konstant zwischen 110°C und 130°C gehalten werden. Ein Grillthermometer ist hierbei unverzichtbar, um die Temperatur genau zu überwachen und bei Bedarf anzupassen. Diese niedrige Temperatur sorgt dafür, dass das Fleisch langsam und gleichmäßig gart, ohne an der Außenseite zu verbrennen.

Während des Garvorgangs ist es wichtig, den Grilldeckel geschlossen zu halten, um eine konstante Temperatur zu gewährleisten. Öffnen Sie den Deckel nur, wenn es unbedingt nötig ist, etwa um die Kerntemperatur des Fleisches zu prüfen.

Erst wenn die gewünschte Kerntemperatur fast erreicht ist, kommt die zweite Phase: das kurze, intensive Anbraten bei hoher Hitze. Hierfür versetzen Sie das Fleisch in die direkte Grillzone oder erhöhen die Temperatur deutlich. Diese Phase dauert nur wenige Minuten und verleiht dem Fleisch die charakteristische Kruste und das typische Grillaroma.

FAQ

Welche Vorteile bietet die Reverse-Sear-Methode im Vergleich zum herkömmlichen Grillen?

Durch das langsame Garen bei indirekter Hitze erreichen Sie eine gleichmäßige Kerntemperatur und vermeiden Überhitzung. Die finale Hitzezugabe sorgt für intensive Röstaromen, ohne das Fleisch auszutrocknen.

Wie dick sollte ein Steak sein, um rückwärts gegrillt zu werden?

Ideal sind Schnitte ab 3 cm Dicke, z. B. Ribeye oder Tomahawk. Dünnere Stücke trocknen schneller aus, da die Zubereitungszeit im indirekten Bereich länger ist.

Kann man auch Salz und Pfeffer vor dem Garen verwenden?

Ja – salzen Sie das Fleisch mindestens 40 Minuten vorher. Das Gewürz zieht ein und bildet eine aromatische Kruste. Frisch gemahlener Pfeffer verbrennt jedoch bei hohen Temperaturen.

Wie erzielt man eine perfekte Kruste ohne auslaufenden Fleischsaft?

A> Tupfen Sie die Oberfläche vor dem scharfen Anbraten trocken. Nutzen Sie eine Gusseisenpfanne oder Grillplatte mit mindestens 250°C für 60–90 Sekunden pro Seite.

Lässt sich die Methode bei Gas- und Holzkohlegrills gleichermaßen anwenden?

Beide Grilltypen eignen sich. Entscheidend ist die Zweizonen-Nutzung: indirekte Wärme zum Vorwärmen, direkte Hitze zum Finish. Holzkohle verleiht zusätzliche Rauchnoten.

Warum sollte man ein Fleischthermometer verwenden?

Präzises Messen der Kerntemperatur verhindert Übergarung. Für Medium Rare sind 54–56°C ideal. Moderne Geräte wie das ThermoWorks Thermapen liefern sekundenschnelle Ergebnisse.

Kann man das Steak nach dem Grillen im Ofen nachgaren?

Nicht nötig – beim Rückwärtsgaren erfolgt das Garen komplett vor dem scharfen Anbraten. Der Ofen wird nur bei dicken Stücken (>5 cm) für die Vorstufe genutzt.

Welche Grillkohle empfiehlt sich für beste Ergebnisse?

Hartholzkohle (z. B. Kamado Joe Big Block) brennt länger und gleichmäßiger als Briketts. Kombinieren Sie Buche oder Eiche für milde Röstaromen.

Wie verhindert man, dass die Kruste beim Ruhen weich wird?

Legen Sie das Fleisch nach dem scharfen Anbraten auf einen Rost statt direkt auf einen Teller. So zirkuliert Luft, und die Oberfläche bleibt knusprig.

Eignet sich die Technik auch für Geflügel oder Fisch?

Ja – besonders bei dickem Lachsfilet oder Poulardenbrust. Reduzieren Sie jedoch die Garzeit im indirekten Bereich, da diese Proteinquellen schneller trocken werden.

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