Asiatische Rezepte am Grill zubereiten
Eigentlich ist es ja doch eher untypisch. Asiatische Gerichte mit Sauce am Grill? Aber seit ich das erste Mal darauf gestoßen bin, lässt es mich nicht mehr los. Ich wollte das unbedingt ausprobieren, wie man mit einem Wok am Grill arbeiten kann.
So war es dann letzte Woche endlich so weit, als mein Weber Wok eintraf. Der Weber GBS Wok ist jetzt nicht nur eine Pfanne, es ist eine Gusseiserne Pfanne, die in die Öffnung des Weber GBS Grillrost genau hineinpasst.
Die erste Überraschung erlebte ich, als ich das Paket entgegennahm. Es war ziemlich schwer. Die Waage zeigte 7,1 kg an. Was war da alles drin in diesem Paket?
Im Paket waren:
- Der gusseiserne Wok (6.5 kg)
- Ein Korb aus Edelstahl, der in den Wok passt, um Gemüse und andere Speisen zu dünsten
- Ein passender Deckel
Ich hatte mir auch ein passendes Buch zum Thema Wok besorgt mit einigen Rezepten drin. Gemüse, Fleisch und Pfannenwender aus Holz hatte ich daheim, so konnte es also losgehen.
Vorbereitung
Ich begann mit der Vorbereitung der Glut, indem ich den Anzündkamin befüllte und einheizte. Die Zeit bis zur Glut nutzte ich, um das Gemüse und das Fleisch vorzubereiten. Vorbereiten heißt, ich musste es klein schneiden. Also scharfes Messer genommen und an die Arbeit. Zwiebel schälen, und klein schneiden. Die erste Herausforderung: Ich wollte keine kleinen gehackten Zwiebelstücke, sondern eher größere Stücke. Jeder Koch wird nun lachen, aber für mich war es ungewohnt, die Zwiebel so zu schneiden. Schlussendlich ist es mir aber ganz gut gelungen. Die Karotten, Zucchini und Paprika waren schnell zerkleinert. Die Cocktailtomaten habe ich nur einmal in der Mitte durchgeschnitten und das Rindfleisch wurde in eher dünne Streifen geschnitten. Eine Knoblauchzehe habe ich in ganz dünne Streifen geschnitten.
Leider hatte ich für kein Rezept aus meinem Wok-Buch alle Zutaten daheim, daher musste ich improvisieren und habe eine Eigenkreation gemacht. Statt des Sake habe ich Weißwein genommen und statt des Szechuan Pfeffer eine normale Pfeffermischung aus der Pfeffermühle.
Als Öl verwendete ich Wok-Öl mit Knoblauch und Sesam, welches ich im nächsten Großmarkt gekauft habe. Für die Sauce habe ich Kikkoman Teriyaki BBQ Sauce mit Honig und salzarme Sojasauce verwendet.
Inzwischen waren die Holzkohlebriketts gut durchgeglüht und ich habe diese im Grill gleichmäßig verteilt. Hier habe ich meinen ersten Fehler gemacht, wie sich später zeigen wird.
Nun noch den Grillrost am Grill platziert und den Wok in die Öffnung des GBS Grillrosts gegeben.
Zubereitung
Nachdem der Wok gut aufgeheizt war, machte ich die berühmte Wasserprobe. Etwas Wasser in den Wok geben. Wenn kleine Wasserperlen entstehen, die am Boden des Wok herumspringen, ist er heiß genug. Ich begann mit dem Rindfleisch, war aber etwas unsicher. Weber warnt in seiner Beschreibung davor, das Öl direkt in den Wok zu geben, weil die Gefahr von Verbrennungen besteht. Es wird empfohlen, nur das Fleisch bzw. das Gemüse mit Öl einzustreichen. Das erschien mir aber nicht praktikabel, daher habe ich etwas Wok-Öl in einen Löffel gegeben und diese vorsichtig über den Rand des Wok in den Wok gegeben. Jetzt das Fleisch hinein. Wow, wie das zischt und brutzelt, das lässt das Herz des Grillfans höherschlagen.
Beim umrühren des Fleischs mit dem Pfannenwender, der auch etwas zu kurz war, zeigte sich der fatale Fehler, den ich gemacht hatte. Verflucht war das heiß. Ich hatte die glühenden Briketts gleichmäßig auf dem Grill verteilt und nicht nur unter dem Wok. Die Hitze war unerträglich. Ich bin normalerweise nicht zimperlich, was Temperatur beim Grillen betrifft, aber das war schon ziemlich heiß. Habe ich schon erwähnt, dass es unerträglich heiß war? ;-)
Das Fleisch ein paar Mal gewendet und wieder raus aus dem Wok zum Zwischenlagern in einer Schüssel.
Jetzt war das Gemüse dran. Ich begann mit den Zwiebeln und dem Knoblauch. Etwas anrösten und dann gleich die Karotten dazu. So viel hatte ich in dem Buch bereits herausgelesen. Die Karotten dauern am längsten, daher müssen die Karotten zu Beginn in den Wok. Ich löschte mit etwas Weißwein ab und versuchte den Deckel des Wok aufzusetzen, um alles etwas dünsten zu lassen. Was mir aber infolge der Hitze plötzlich nicht ratsam erschien. Ich konnte den Deckel kaum drauflegen, wie sollte ich den jemals wieder runter bekommen.
Daher habe ich mich dazu entschieden, nicht den Deckel des Wok aufzusetzen, sondern habe den Deckel des Kugelgrills draufgetan. Müsste doch den gleichen Effekt haben. Hatte es dann auch.
Die Sauce
Nach einigen Minuten habe ich den Deckel wieder entfernt und das restliche Gemüse in den Wok gegeben. Der Weißwein war inzwischen verdunstet, also habe ich noch etwas Nachschub geholt.
Nun unter ständigem Rühren etwas von der Teriyaki, ein wenig Sojasauce, den restlichen Weißwein dazu. Wieder etwas umrühren. Nun noch mit Pfeffer gewürzt und fertig war das Wok Gericht.
Obwohl es beim Vorbereiten und im Wok ausgesehen hat, als wäre es viel zu viel für 3 Personen, waren es genau drei Teller voll.
Ich will mich an dieser Stelle nicht selber loben, daher das Testurteil meiner zwei Testesser:
Testperson 1: Das Fleisch und die Sauce schmecken gut, Gemüse mag ich sowieso nicht.
Testperson 2: Sehr gelungen, das Gemüse ist schön knackig.
Ich: Für das erste Mal schon ganz gut. Die Karotten hätten vermutlich noch ein wenig gebraucht, das restliche Gemüse war gut.
PS: Mein rechter Unterarm ist nun Haar Frei (kein Spaß!). Ein Foto erspar ich euch an der Stelle. Ich muss das nächste Mal unbedingt darauf achten, dass ich die Glut nur unter dem Wok anbringe.
Foto: Grillportal.com